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Die meisten Reisenden an die ligurische Küste Italiens strömen direkt in die Cinque Terre, ohne zu ahnen, dass sie dabei den besonderen Charme von La Spezia verpassen. Aktuelle Tourismuszahlen zeigen, dass 83% der Besucher weniger als einen Tag hier verbringen – gefangen in überfüllten Zügen auf der Jagd nach Instagram-Motiven. Die Enttäuschung ist greifbar: überhörte Beschwerden über verpasste Reservierungen, Erschöpfung durch Wanderungen auf vollen Pfaden und Enttäuschung von überteuerten Fischrestaurants. Nur wenige wissen, dass La Spezia ebenso atemberaubende Küstenblicke ohne Touristenmassen bietet – wenn man weiß, wo man suchen muss. Es geht nicht nur um überfüllte Orte, sondern darum, dass Reisende wertvolle Urlaubszeit mit Logistik verschwenden, anstatt authentische ligurische Momente zu genießen. Versteckte Buchten, die nur mit lokalen Fähren erreichbar sind, familiengeführte Trattorias mit Pesto aus heimischem Basilikum und Aussichtspunkte für den Sonnenuntergang, die in keinem Reiseführer stehen, liegen direkt vor der Nase der Touristen.

Cinque Terre ohne Menschenmassen erleben
Die fünf farbenfrohen Dörfer ziehen jährlich über 2,5 Millionen Besucher an, was zu Staus auf den Wanderwegen und in den Zügen führt. Was die meisten nicht wissen: La Spezias Küste bietet vergleichbare Aussichten von alternativen Standorten aus. Porto Venere, ein UNESCO-Weltkulturerbe südwestlich der Stadt, bietet dieselben dramatischen Klippen und pastellfarbenen Häuser ohne Warteschlangen. Für Wanderer bietet die Sentiero Azzurro-Verlängerung Richtung Campiglia atemberaubende Meerespanoramen mit einem Bruchteil des Besucherandrangs der Cinque Terre. Frühaufsteher können die erste Fähre zur Palmaria-Insel nehmen, wo das Morgenlicht die Klippen in Gold taucht, ohne dass man um Foto-Plätze kämpfen muss. Selbst einfache Aktivitäten wie ein Espresso an der weniger bekannten Promenade von Lerici offenbaren das ungestörte, authentische italienische Leben abseits des Tourismus. Diese Alternativen erfordern keine aufwendige Planung – nur die Bereitschaft, etwas abseits der ausgetretenen Pfade zu gehen.
Küstentransport wie ein Einheimischer nutzen
Verwirrung über öffentliche Verkehrsmittel kostet Besucher Stunden, die die Küste auf eigene Faust erkunden wollen. Während das Cinque Terre-Train-Pass in Foren empfohlen wird, nutzen erfahrene Reisende das unterschätzte Fährnetz von La Spezia. Golfo Paradiso verbindet versteckte Buchten zwischen Portovenere und Tellaro zum halben Preis der Touristenboote – mit dem Bonus, unter Fischern und Schulkindern zu sein. Der Trick liegt in der Timing: Abfahrten am Mittag sind für Reisegruppen, während die Fahrten um 8:30 Uhr und 16:15 Uhr Pendler bedienen. Für maximale Flexibilität erreicht das lokale 'Ciclopolitana'-Fahrradverleihsystem Strände, die die meisten Touristen nie zu Gesicht bekommen, wie die abgelegene Punta Corvo. Wer geführte Optionen bevorzugt, sollte kleinere Anbieter wie Consorzio Marittimo beachten, die Sonnenuntergangsfahrten mit Prosecco zu günstigeren Preisen als überfüllte Tagestouren anbieten. Denken Sie daran, Tickets vor dem Einsteigen in die orangefarbenen Automaten zu entwerten, um Strafen zu vermeiden, die unvorbereitete Besucher oft treffen.
Kulinarische Geheimtipps an der Riviera di Levante
Nichts ist enttäuschender, als in Touristenfallen überteuerten, mittelmäßigen Fisch zu essen. La Spezias kulinarische Seele lebt in Hintergassen-Trattorias, wo handgeschriebene Menüs den Fang des Tages anbieten. Die Osteria della Corte nahe dem Marinearsenal serviert in lokalem Olivenöl frittierte Sardellen zu Preisen, die seit Jahren unverändert sind. Für authentisches Pesto – eine Erfindung dieser Region – sollten Sie familiengeführte Lokale wie Trattoria Il Mare aufsuchen, wo Basilikum noch im Mörser zerkleinert wird. Budgetbewusste Reisende sollten beachten, dass viele Restaurants bis 14:30 Uhr 'pranzo di lavoro' (Mittagessen für Arbeiter) mit Wein für unter 15€ anbieten. Der wöchentliche Markt auf der Piazza Cavour offenbart ein weiteres Geheimnis: Händler verkaufen frisch zubereitete Farinata (Kichererbsen-Pfannkuchen) für kleines Geld. Wer Sonnenuntergangs-Drinks genießen möchte, findet die besten Aperitivo-Angebote im Bar Mirage nahe dem Kreuzfahrtterminal, wo ein Spritz mit endlosen Snacks und Hafenblick nur 6€ kostet.
Versteckte Strände und Küstenwanderungen abseits der Massen
Die meisten Küstenkarten leiten Besucher zu den engen Kieselstränden der Cinque Terre, doch die Provinz La Spezia birgt bessere Alternativen. Die halbmondförmige Baia Blu bei Tellaro bietet weichen Sand und ruhiges Wasser, ideal für Familien, und ist über einen malerischen 20-minütigen Wanderweg vom Dorf aus erreichbar. Abenteuerlustige Schwimmer können den Weg hinter der Burg von Lerici nehmen, um den Lieblingsplatz der Einheimischen, Venere Azzurra, zu finden – eine felsige Plattform mit Leiterzugang zu türkisfarbenem Wasser. Wer Einsamkeit sucht, entdeckt auf dem Weg von Montemarcello zur Punta Bianca verlassene WWII-Bunker mit Panorama-Picknickplätzen. Diese Orte verlangen keine Eintrittsgebühren, anders als die überfüllten Strandclubs der Cinque Terre. Wer Komfort bevorzugt, findet in den 'stabilimenti balneari' (Strandbädern) von San Terenzo Liegen und Sonnenschirme zum halben Preis von Monterosso, oft mit Blick auf die mittelalterlichen Türme von Lerici. Morgens haben Besucher diese Orte meist für sich allein, bevor die Nachmittagscrowds eintreffen.