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Das Schlendern durch die mondbeschienenen Straßen von La Spezia stellt Reisende vor eine Frage: Ist es sicher? Der Charme der Hafenstadt verwandelt sich, wenn die Sonne über der ligurischen Küste untergeht, und viele Besucher sind unsicher, ob sie abends noch losziehen sollen. Über 60 % der Reisenden vermeiden unbekannte Orte bei Dunkelheit aus Sicherheitsbedenken – und verpassen so La Spezias lebendige Aperitivo-Kultur und die angenehmen Temperaturen für abendliche Spaziergänge. Die mangelnde verlässliche Information vor Ort verstärkt diese Unsicherheit, da allgemeine Sicherheitshinweise die Besonderheiten der einzelnen Viertel nicht berücksichtigen. Obwohl die Kriminalitätsrate im Vergleich zu größeren italienischen Städten niedrig ist, macht es einen großen Unterschied, zu wissen, welche Gegenden belebt sind und welche nach Geschäftsschluss leer werden. Viele ziehen sich deshalb vorschnell in ihre Hotels zurück, ohne die sicheren Wege zu kennen, die Restaurants, Plätze und Aussichtspunkte verbinden – Wege, die Einheimische regelmäßig nutzen.

La Spezia bei Nacht: Wo es lebendig und wo es ruhig ist
Das nächtliche Flair La Spezias unterscheidet sich je nach Viertel stark, daher lohnt sich eine gute Routenplanung. Die Uferpromenade von der Piazza Cavour bis zum Cruise Terminal ist bis Mitternacht belebt, mit gut beleuchteten Wegen und regelmäßigen Streifen der Stadtpolizei. Hier genießen Familien ihr Eis, während Jachten im Hafen glitzern – eine durchweg sichere Zone. Ganz anders das Industriehafengebiet nordöstlich der Via dell'Arco: Dort wird es nach Feierabend der Hafenarbeiter dunkel und einsam. Das historische Zentrum bleibt mäßig belebt, doch kleine Gassen zwischen der Via del Prione und der Piazza Sant'Agostino wirken nach 22 Uhr, wenn die Boutiquen schließen, schnell verlassen. Kluge Besucher orientieren sich an der italienischen Passeggiata-Tradition und bleiben auf Hauptstraßen wie dem Corso Cavour, wo Restaurants ihre Tische auf den Bürgersteig stellen. Die Polizei ist besonders am Bahnhof und an der Piazza Europa präsent – Gegenden, die zwar etwas rau wirken, aber stark überwacht werden. Einheimische raten, den Untergang beim Busbahnhof nachts zu meiden und stattdessen den etwas längeren, aber helleren Weg entlang des Viale Italia zu nehmen.
Sichere Abendrouten – von Einheimischen empfohlen
Erfahrene Bewohner empfehlen drei Routen, die Sicherheit mit authentischen Erlebnissen verbinden. Der klassische 'Aperitivo-Spaziergang' führt von den Weinbars der Via del Prione zur Aussichtsterrasse der Piazza del Bastione, wo sich bei Sonnenuntergang über dem Golf der Dichter immer Fotografen versammeln. Kulturinteressierte bevorzugen die 'Museumsmeile' vom CAMeC-Zentrum für moderne Kunst zum Amedeo Lia Museum, das donnerstags bis 23 Uhr geöffnet hat und entsprechend belebt ist. Für maritimes Flair sorgt die 'Lichter-Runde', die die beleuchtete Fassade des Marinetechnischen Museums mit den bunten Häusern des Fossitermi-Viertels verbindet – vorbei an mehreren gut überwachten Taxiständen. Diese Routen vermeiden Unsicherheiten, da sie nur durch gut einsehbare Zonen führen und alle 300 Meter Notrufsäulen stehen. Wer Gesellschaft sucht, kann von Juni bis September an kostenlosen Abendspaziergängen des Touristenbüros teilnehmen – ideal für Alleinreisende. Wer später unterwegs ist, sollte beachten, dass Taxis nach Mitternacht rar werden; Apps wie FreeNow sind dann ratsam für die Rückfahrt.
Wichtige Tipps, die über das Übliche hinausgehen
Zusätzlich zu allgemeinen Sicherheitshinweisen gibt es in La Spezia besondere nächtliche Aspekte zu beachten. Das ungewöhnliche Straßennummernsystem – rote und schwarze Nummern für Wohn- bzw. Geschäftsgebäude – kann nachts für Verwirrung sorgen, besonders bei Nutzung von Google Maps. Besser tagsüber Screenshots machen oder die Nachtkarte des Touristenbüros mit Notrufstationen ausdrucken. Auch die Kleidung spielt eine Rolle: Zu lässige Outfits identifizieren Besucher schnell als Touristen, während smart-casual Kleidung hilft, sich unauffälliger zu bewegen. Bargeld sollte diskret gehandhabt werden – besser am Tag in der Nähe des Hotels abheben, da abgelegene Geldautomaten nachts riskant sein können. Am wichtigsten ist vielleicht die Körpersprache: Ein zügiger, zielstrebiger Gang wirkt selbstbewusst statt unsicher. Diese Tipps stammen aus Polizei-Workshops für Hoteliers – mittlerweile Standard in der Touristenberatung.
Wann sich geführte Nacht-Touren lohnen
Einige nächtliche Erlebnisse in La Spezia sind mit Führung nicht nur sicherer, sondern auch bereichernder. Die Hügelpfade des Parco delle Colline bieten atemberaubende Nachtblicke, erfordern aber ortskundige Begleiter – lizenzierte Anbieter stellen Stirnlampen und Funkgeräte. Ähnlich verhält es sich mit den unterirdischen WWII-Bunkern: Ein Labyrinth, das sich mit Historikern am besten erkunden lässt. Für Feinschmecker lohnen Abendmarkt-Touren, die verraten, welche Fischstände späte Frischlieferungen aus Lerici erhalten. Diese Touren bieten mehrfachen Nutzen: geprüfte Routen, exklusiven Zugang und fachkundige Erklärungen. Unabhängige Reisende können ähnliche Vorteile bei der kostenlosen 'Passeggiata con il Nonno' (Spaziergang mit Opa) um 20 Uhr nahe den öffentlichen Gärten erleben – eine herzliche Tradition, bei der Rentner Geschichten entlang sicherer Wege erzählen.